Sehr geehrter Herr Dr. Weichel,
am 21.01.2011 hat sich in Kaiserslautern ein Förderverein für das Warmfreibad gegründet. Als Vorsitzender richte ich mich nun mit einem Brief an Sie als gewähltes Stadtoberhaupt, um mit der Stadtverwaltung in einen Dialog zu treten mit dem Ziel, den Erhalt und Bestand des Warmfreibads sicher zu stellen.
Wir verstehen die finanzielle Notlage, in der sich die Stadt Kaiserslautern befindet. Unter der ADD-Aufsicht sind von städtischer Seite Einsparungen nachzuweisen, so dass alle kommunalen Ausgaben auf den Prüfstand kommen. Dies kann Ihnen und der Stadtverwaltung nicht leicht fallen. Es war daher nur konsequent von Ihnen, dass Sie in Ihrer Neujahrsansprache mehr Bürgerengagement einfordern.
Wir gehen daher davon aus, dass die angedachte mittelfristige Schließung des Warmfreibads nur auf diese Sparzwänge zurückzuführen ist. Im Gegenzug haben sich nun bereits eine Woche nach der Gründung des Fördervereins mehr als 120 Mitglieder zusammengefunden. Gemäß der Satzung hat dieses Bürgerengagement den Erhalt und den Bestand des Warmfreibads zum Ziel.
So wurden während der konstituierenden Vereinssitzung und der ersten Vorstandssitzung Ideen entwickelt, die Betriebs- und Investitionskosten des Warmfreibades auf Dauer zu senken. Diese Ideen stammen von Bürgern, die bereit sind, sich in Unterstützung der städtischen Mitarbeiter mit ihrem handwerklichen Können und Fachwissen einzubringen und geldwerte Hilfe zum Erhalt des Freibads zu leisten. Um nur ein paar Beispiele zu nennen, seien hier die Übernahme von Grünpflege, die Besetzung des Kassenhäuschens an bestimmten Tagen, die Reinigung des Geländes, kleinere Instandsetzungsarbeiten oder ein ehrenamtlicher Betrieb des Kiosk erwähnt.
Um unsere Vereinsarbeit fundiert und zielgerichtet zu gestalten, sind Informationen über finanzielle und technische Details, die so nicht der Tagespresse zu entnehmen sind, wichtig. Hier sind wir im Gegenzug auf Ihre Hilfe angewiesen, was wir gerne in einem Gespräch konkretisieren möchten. Unser Ziel ist es, mit der Stadtverwaltung in einen partnerschaftlichen Dialog zu treten, den beide Seiten als Chance begreifen.
Schließlich möchte ich darauf hinweisen, dass uns am Erhalt sowohl der Waschmühle als auch des Warmfreibads gelegen ist. Der Überzeugung der Vereinsmitglieder nach braucht die Stadt Kaiserslautern beide Freibäder, die sich ideal ergänzen. In diesem Zusammenhang gibt es bereits Kontakt mit dem Förderverein Waschmühle. Auch diesen Punkt möchte ich in einem Gespräch mit städtischen Vertretern vertiefen.
Unsere Einladung an Vertreter der Stadt, an der konstituierenden Vereinssitzung teilzunehmen, wurde leider nicht angenommen. Wir sind uns aber sicher, dass der Erhalt des Warmfreibads sowohl in Ihrem wie auch in unserem Interesse liegt und freuen uns daher auf eine zeitnahe Terminabsprache mit den zuständigen Vertretern.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Wiesemann, Vorsitzender des Fördervereins Warmfreibad e.V. i.Gr.