4,5 Millionen Euro hatte Oberbürgermeister Klaus Weichel als Kosten für die ursprüngliche Sanierung des Warmfreibads genannt. Jährlich ließen sich außerdem 400.000 bis 500.000 Euro sparen, wenn das Warmfreibad geschlossen werde. Dafür soll Geld in das Freibad Waschmühle investiert werden, in der ebenfalls große Reparaturen anstehen. Zur Disposition steht zudem die Schließung des Strandbads Gelterswoog. Hier müsse überlegt werden, ob es künftig nicht wie ein Baggersee genutzt werden könne (wir berichteten am 29. Dezember). Die Initiative, die den Förderverein Warmfreibad ins Leben rufen will, argumentiert: „Wir brauchen: Wasser und Sonne, Bewegung und Sport, Begegnung, Gesundheit für alle”. Tobias Wiesemann, Sprecher der Initiative, hält die Art, wie der Stadtvorstand zwischen den Jahren die Fördermittel für das Warmfreibad zugunsten der Waschmühle umgeschichtet hat, für ”sehr bürgerfern und einem modernen Demokratieverständnis unwürdig”. Wiesemann will das Engagement für das Warmfreibad auf eine möglichst breite Basis stellen: „Das Warmfreibad geht uns alle an.” Es sei mit 97.000 Besuchern im vergangenen Jahr das bestbesuchte Bad der Region. Außerdem seien der Gelterswoog und die Waschmühle an heißen Tagen überfüllt. Das Publikum im Warmfreibad sei bunt gemischt, zumal viele tausend Mitbürger in fußläufiger Entfernung lebten. Es verfüge über gute Busanbindungen und viele Parkplätze. Sozial Schwache könnten das Bad nutzen, denn die Eintrittspreise seien moderat. Wenig begüterte Jugendliche aus dem Umfeld des Warmfreibads seien nicht so mobil wie wirtschaftlich stärkere Bevölkerungsteile. Ihnen würden eine sinnvolle sportliche Betätigung und soziale Begegnungen genommen. Für den Erhalt des Warmfreibads spricht nach Ansicht Wiesemanns auch, dass es die körperverträgliche Wassertemperatur über die gesamte Freibadsaison ermögliche, Kinderschwimmkurse anzubieten. Der Aspekt Wassertemperatur sei für ältere Menschen ebenfalls relevant. Der Sportbetrieb für Schwimmen, Triathlon und Wasserball sei nur in einem beheizten Freibad auf einer 50-Meter- oder 25-Meter- Bahn möglich, argumentiert Wiesemann weiter. Die Stadt habe eine Verpflichtung den Vereinen gegenüber, eine Infrastruktur bereitzustellen, die das Erreichen der Vereinsziele ermögliche. Tauchgruppen würden ebenfalls im Sprungbecken ausgebildet, die Feuerwehr betreibe Schwimm- und Rettungskurse im Sprungbecken, zählt Wiesemann auf. Alle Investitionen, die die Stadt bisher in die Sanierung des Warmfreibads getätigt habe, seien verloren. Das Nichtschwimmerbecken aus Edelstahl habe allein etwa eine Million gekostet. Außerdem seien der Sprungturm, die Umkleidekabinen, Sanitärräume und die Kinderrutsche saniert sowie der Eingang erneuert worden. Das Geld müsste „einfach abgeschrieben werden”, stellt Wiesemann fest. „Wir sehen ein großes Problem auf den KSK zukommen”, sollte das Warmfreibad schließen. Das Bad sei die Haupttrainingsfläche für die Sparten Schwimmen und Wasserball, sagt die zweite Vorsitzende Bianca Neumann. Es sei Hauptaustragungsort für die Wasserballer. Für die „Krokodile”, die im vergangenen Jahr Meister in der Wasserball- Oberliga wurden und den Südwest- Pokal errangen, sei eine Schließung „verheerend”. Sie müssten sich eine andere Trainingsstätte suchen, was Neumann als „sehr, sehr schwierig” bezeichnet. Auch bei den Schwimmern würde die Trainingszeit „immens beeinträchtigt”, weil das Training nur auf einer 50-Meter-Bahn interessant sei. Weder das Schulzentrum Süd noch das Monte-Mare-Freizeitbad könne für den KSK, der nicht mit einer Schließung gerechnet habe, Ersatz bieten. Das Trainingslager für rund 30 Kinder im Sommer sei bei einer Schließung ebenfalls gefährdet, konstatiert Neumann, die ankündigt, dass sich Mitglieder des KSK ebenfalls in dem geplanten Förderverein engagieren werden. (ita)